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Human chorionic gonadotropin β-HCG

Klinische Informationen

HCG lässt sich in zwei nicht kovalent gebundene inaktive Untereinheiten trennen, die als α- und β-Kette bezeichnet werden. Die β-Untereinheit ist identisch mit derjenigen von FSH, LH und TSH und kann bei ungenügender Testspezifität zu Kreuzreaktionen führen. β-HCG wird im Synzytiotrophoblast sezerniert und stimuliert über Rezeptoren die Progesteronbildung im Corpus luteum graviditatis von der Implantationszeit bis um die 8. Schwangerschaftswoche. Anschliessend übernimmt der Synzytiotrophoblast selbst die Funktion des Corpus luteum.
β-HCG erreicht Werte im Serum über 10 U/l (ohne Vorliegen einer Niereninsuffizienz) und/oder im Urin über 20 U/l etwa 10 – 12 Tage nach der Konzeption. Dies gilt ebenso bei in-vitro Fertilisation. Während der Stimulierung des Corpus luteum erfolgt ein steiler Anstieg des β-HCG-Serumspiegels nach der Implantion und während der ersten 7 Wochen. Eine Verdoppelung wird alle 2 Tage erreicht. Der maximale Anstieg erfolgt zwischen der 9. und 11. Woche. Das Maximum ist am Ende des ersten Trimenons, dann allmählicher Abfall im weiteren Verlauf der Schwangerschaft. Nach der Entbindung fallen die β-HCG-Werte mit einer Abklingzeit von 24 – 36h ab und sind nach 11 – 17 Tagen nicht mehr nachweisbar.
Zudem bilden Tumoren testikulären, plazentaren und auch extragonadalen Ursprungs HCG. Deshalb kann das β-HCG auch als Tumormarker dienen.
Schwangerschaft:
Erhöht: Zwillinge; Hinweis für Trisomie 21 (zusammen mit Bestimmung von AFP und Estriol, frei (E3, frei): siehe AFP-plus. Persistenz erhöhter Werte nach spontanem- oder inuziertem Abort weisen auf Abortus incompletus hin.
Erniedrigt: gestörte Frühschwangerschaft, EUG.
Tumormarker:
Erhöht: Blasenmole, Choriokarzinom, testikuläres Chorionkarzinom, Teratokarzinom, Seminom (15%), Kolon-, Bronchus-, Ovarial-und Mammakarzinom.

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