Klinische Informationen

Toxoplasmose gondii ist ein intrazellulärer parasitärer Einzeller. Er wird durch den Verzehr infizierter Nahrungsmittel (rohes Fleisch), durch Kontakt mit Haustieren (Katzen, Katzenkot) oder durch diaplazentare Infektion übertragen. Die Inkubationszeit beträgt 2 – 3 Wochen; ca. 30% der Bevölkerung im Alter von 30 Jahren sind durchseucht. Der klinische Verlauf ist oft asymptomatisch, bei leichter Form werden Kopfschmerzen, Halsentzündungen und Lymphadenitis (zervikonuchale Lymphknoten) beobachtet. Schwere Symptome treten bei Immundefekt (HIV) und immunsupprimierten Transplantatempfängern auf: Myokarditis, Hepatitis, Pneumonie, Meningo-Enzephalitis und Retinochorioiditis. Die Erreger persistieren nach durchgemachter Infektion lebenslang im Organismus. Bei Immunsuppression (HIV) kann es zu endogenen Reinfektionen mit schwerem Verlauf kommen.
Infektion in der Schwangerschaft: Bei Primärinfektion der Schwangeren (2 – 7 auf 1000 Lebendgeburten) besteht die Gefahr der diaplazentaren fetalen Infektion in ca. 50% der Fälle und erhöht sich mit zunehmendem Gestationsalter. Es kann zum spontanen Abort, einer Frühgeburt oder einer Totgeburt kommen. Die Toxoplasmose-Embryopathie äussert sich mit Hydrocephalus, mentaler oder psychomotorischer Retardierung, Chorioretinitis oder Verkalkungen im Gehirn. Selbst ein klinisch gesundes Neugeborenes, dessen Mutter mit Toxoplasma infiziert wurde, entwickelt möglicherweise während der ersten Monate und sogar nach Jahren noch Spätschäden mit ophthalmologischen Störungen (Chorioretinitis) und geistiger Retardierung.

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