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Cytomegalie Virus, Zytomegalie

Klinische Informationen

Das Cytomegalievirus gehört zu der Familie der Herpes Viren (DNA-Virus). Es ist weltweit verbreitet, etwa 50% der Bevölkerung sind durchseucht. Bei Gesunden verläuft die Infektion nach einer Inkubationszeit von 20 – 30 Tagen meist ohne klinische Symp-tome oder als grippeähnliche Erkrankung ev. mit Erhöhung der
Leberenzyme und Lymphadenopathie. Risikogruppe: Immunsuppressiv behandelte Patienten, AIDS-, Transplatations- oder Malignom-Patienten, Hämodialysepatienten: schwere generalisierte Infektion mit interstitieller Pneumonie, Enzephalitis, Leukopenie, Thrombopenie, Enteritis, Retinitis, Lymphknotenschwellung und Fieber mit ev. letalem Ausgang. Die Ausscheidung des Virus erfolgt über den Nasen-Rachen-Raum und den Urin. Zu erwähnen ist auch der Befall der Mesangialzellen bei Nierentransplantierten mit konsekutiver Transplantatabstossung. Nach durchgemachter Primärinfektion persistiert das Virus lebenslang in Endothelzellen, Speicheldrüsen, Nierentubuluszellen und Granulozyten. Bei (vorübergehender) Immunsuppression kann es zur Reaktivierung kommen, ev. mit sekundärer, generalisierter Infektion. Die CMV-Infektion verstärkt die Immunsuppression.
Primärinfektion in 1. Trimenon der SS: schwere Schädigung mit Mikrozephalie, Hörschäden, Optikusatrophie, Chorioretinitis, Ikterus, Hämolyse, Thrombozytopenie, Hepa-tosplenomegalie. Spätere Infektion oder Reaktivierung: keine oder nur geringgradige Schädigung.
Perinatal erworbene Infektion des Feten: Infektion bei Passage durch den infizierten Geburtskanal oder durch virushaltige Muttermilch. Die Infektion verläuft im allgemeinen asymptomatisch. Im Zusammenhang mit einer Infektion stehen hohe IgG-Antikörpertiter, IgM-Antikörper können noch fehlen. Ein Nachweis des CMV im Urin ist zu empfehlen (PCR).

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