Troponin I (hs)

Serum, 1ml

Troponin ist ein myofibrillärer regulatorischer Proteinkomplex. Er bewirkt die Bindung des Troponin-Komplexes an Tropomyosin. Bei Ischaemie der Muskelzellen werden die Troponine freigesetzt. Die kardialen Troponine haben eine andere Aminosäuresequenz als jene der Skelettmuskulatur. Dadurch können mittels moderner Testmethoden selektiv die kardiospezifischen Untereinheiten bestimmt werden. Durch diese hohe Spezifität und Sensitivität ist der Marker für die Erstdiagnostik des akuten Myokardinfarktes geeignet. Zudem konnte gezeigt werden, dass es bei Mikroinfarkten im Rahmen der instabilen Angina pectoris auch zu erhöhtem Troponin kommt (bei negativen CK, CK-MB, Myoglobin). Zudem entfallen die störenden Einflüsse durch unspezifische CK-Erhöhungen (z.B. postoperativ). Eine Myokardschädigung ist anzunehmen, wenn der Troponinwert über den Normwert (99.Perzentile) ansteigt. Hochsensitive Troponine können bereits ca. 3 Stunden nach Symptombeginn nachgewiesen werden. Wichtig ist vor allem die Dynamik der Troponin-Werte in der Differentialdiagnostik. Bei Verdacht auf eine akute Myokardschädigung wird eine Zweitmessung drei Stunden nach der ersten Messung durchgeführt. Je höher der Wert der ersten Messung und je grösser die Veränderung im zeitlichen Verlauf, desto wahrscheinlicher ist ein Myokardinfarkt. Ein akuter Myokardinfarkt kann mit hoher Sicherheit ausgeschlossen werden, wenn der Troponin-Wert über 3 Stunden unter dem Normwert bleibt oder sich nicht verändert.
Erhöht: Myokardschädigung (Anstieg ca. 3 Std. nach Schmerzereignis). Instabile Angina pectoris mit Mikroinfarzierungen. Bei erfolgreicher Thrombolyse: steiler Anstieg.
Hinweise: falsch erhöht: chronische Niereninsuffizienz.
Werte über dem Referenzwert bis 300ng/l lassen einen Infarkt nicht ausschliessen, können jedoch auch auf andere Ursachen zurückzuführen sein: Angina pectoris, instabile Angina pectoris, dekompensierte Herzinsuffizienz, Myokarditis, Herzoperationen oder invasive Untersuchungen sowie andere, nichtkardiale Erkrankungen wie Lungenembolie, Nierenversagen und Sepsis.
Patienten mit instabiler Angina pectoris und erhöhtem Troponin zeigen ein höheres Komplikationsrisiko als Patienten mit normalem Troponin.