Calcium

Serum, 1ml

Calcium ist zu 99% im Skelett gebunden. Im Plasma liegt es zu 50% als freies, ionisiertes Calcium, zu 35% an Proteine gebunden (Albumin) und zu 15% in Komplexen (Bikarbonat, Laktat u.a.) vor. Die Calciumhomoöstase wird über das ionisierte Calcium reguliert. Die Proteinbindung ist abhängig von der Eiweiss-(Albumin) Konzentration und dem pH. Azidose erhöht, Alkalose erniedrigt das freie Calcium (umgekehrter Effekt auf proteingebundenes Calcium). Die Regulation des Calciumspiegels erfolgt durch Parathormon und Vitamin D (siehe dort).
Erhöht: Osteolysen (Knochenmetastasen), prim. Hyperparathyreoidismus, Plasmozytom, Vitamin D-Über-dosierung, Hyperthyreose, Morbus Addison, paraneoplastisch (ektope Produktion parathormonverwandter
Peptide bei 10 – 20% aller Tumorpatienten, meist im fortgeschrittenen Stadium, besonders beim Mammakarzinom und Bronchialkarzinom von Plattenepitheltyp); Knochenabbau; Diuretika (Thiazide), Sarkoidose, familiäre hypokalziurische Hyperkalzaemie, Milch-Alkali-Syndrom.
Erniedrigt: Calcium-Absorptionsstörung (z.B. Vitamin-D-abhängige Osteomalazie), chron. Niereninsuffizienz, (Pseudo-)-Hypoparathyreoidismus, sekundärer Hyperparathyreoidismus, Leberzirrhose, osteoblastische Metastasen, akute Pankreatitis, Nebennierenrinden-Hyperplasie, Antiepileptika, Schleifendiuretika; Glucocorticoide.
Hinweise: im Versand kann das freie (= ionisierte) Calcium nicht bestimmt werden.
Im Tagesverlauf können spontane Schwankungen des Calciumspiegels von bis zu 15% auftreten. Wegen der starken Abhängigkeit des Calciums von der Albuminkonzentration empfiehlt sich bei pathologischem Albuminwert die zusätzliche Bestimmung des Albumin-korrigierten Calciums. Zur Beurteilung des Calciumhaushaltes empfehlen sich folgende Zusatzuntersuchungen: Parathormon (EDTA-Plasma), TSH, Estradiol, Phosphat, Vitamin D, Creatinin, Cortisol, ACTH, ACE