Chlamydia trachomatis (PCR)

Abstrich, 1. Morgenurin oder Ejakulat

Das Bakterium Chlamydia trachomatis verursacht eine Infektion, die sich je nach Serotyp auf unterschiedliche Weise manifestieren kann, darunter: Trachom, Lymphogranuloma venereum, Urethritis, Zervizitis, Salpingitis, Beckenentzündung.

Chlamydieninfektionen gehören zusammen mit HPV-Infektionen, Gonorrhö und Trichomoniasis zu den häufigsten Geschlechtskrankheiten in Europa.
Häufig verläuft eine Infektion mit C. trachomatis asymptomatisch oder nur mit leichten Symptomen, weshalb viele Infektionen unentdeckt bleiben und das Bakterium verbreitet wird.
C. trachomatis kann durch oralen, vaginalen und analen Geschlechtsverkehr übertragen werden, da das Bakterium in den Schleimhäuten der Harnröhre, des Gebärmutterhalses, des Enddarms, des Rachens und der Vagina sowie in der Vaginalflüssigkeit und im Sperma (und in geringeren Konzentrationen auch im Urin und im Präejakulat) vorkommt.

Unbehandelte Chlamydieninfektionen können zu Unterleibsentzündungen, Entzündungen der Prostata, der Hoden und der Nebenhoden sowie zu Unfruchtbarkeit führen. Bei schwangeren Frauen sind Frühgeburten und eine Übertragung auf das Neugeborene möglich, was zu Bindehautentzündungen und Lungenentzündungen bei Neugeborenen führen kann.

Genitale Chlamydieninfektionen sind die häufigste Ursache für erworbene Unfruchtbarkeit in westlichen Industrieländern.
Mindestens ein Fünftel aller Fälle von Unfruchtbarkeit bei Frauen sind auf die Verschleppung/Dissemination von Chlamydieninfektionen zurückzuführen, da diese einen Tubenverschluss (Verstopfung der Eileiter) verursachen und zu einer Eileiter- oder Bauchhöhlenschwangerschaft führen können. Bei Männern kann eine Chlamydieninfektion zu einer verminderten Spermienqualität, Entzündungen der Nebenhoden und der Prostata sowie zu einer Verengung der Harnröhre führen.

In einigen Fällen kann eine Chlamydieninfektion zur Entwicklung einer reaktiven Arthritis führen, die sich in Form von schmerzhaften Gelenkentzündungen äußern kann.

Bei Verdacht auf Lymphogranuloma venereum (C. trachomatis Serotypen L1-L3) kann zusätzlich Profil 0594 angefordert werden.


Hinweis: Urinproben von Frauen haben gegenüber der Untersuchung eines Zervix- oder Vaginalabstrichs eine geringere Sensitivität.