Neuheiten und Innovationen

Hodenkrebs­marker M371

Erster hochsensitiver Hodenkrebs­marker im Blut

Hodenkrebs ist bei Männern zwischen 20 und 40 Jahren die häufigste Krebsart in der Schweiz. Jährlich gibt es rund 470 Neuerkrankungen. Obschon die Überlebensrate sehr hoch ist, gibt es bei Diagnostik und Rezidiverkennung Optimierungspotential. 

Die bisher verwendeten Biomarker α-Fetoprotein (AFP), β-hCG und Lactatdehydrogenase (LDH) weisen geringe Sensitivitäten und Spezifitäten für die Hodenkrebsdetektion aus. Zudem sind die für Diagnose und Monitoring eingesetzten bildgebenden Verfahren strahlungs- und kostenintensiv. 

Mit der Einführung des M371-Flüssigbiopsietests durch labor team und dem deutschen Biotechnologie Unternehmen mir detect werden tumorspezifische Micro-RNA (miRNA) mit Hilfe einer minimalinvasiven Blutentnahme detektiert. Die hohe Sensitivität und Spezifität des M371Flüssigbiopsietests führen zu deutlich mehr diagnostischer Sicherheit gegenüber den herkömmlichen Tumormarkern, womit die Gefahr von inadäquater Behandlung deutlich reduziert wird. Die kurze Halbwertszeit dieses Biomarkers führt zudem zu schnellen Antworten bzgl. Therapiewirksamkeit und einem besseren Therapiemonitoring.

Micro-RNA als neuer Biomarker im Blut für  testikuläre Keimzelltumore

Bei der Micro-RNA handelt es sich um kleine, nichtcodierende RNA-Moleküle, welche in diverse biologische Prozesse – unter anderem in die Tumorgenese – involviert sein können. Einige dieser Micro-RNAs werden in grossen Mengen von Tumorgewebe exprimiert, womit sie als potentielle Biomarker im Bereich der molekularen Flüssigbiopsie in Frage kommen. Zahlreiche Studien zeigen, dass die Expression von miR-371a-3p (miR371) und deren Präsenz im Blutserum sehr stark mit dem Vorhandensein, dem Stadium und der Grösse eines testikulären Keimzelltumors korrelieren.

Während die herkömmlichen Parameter AFP, β-hCG und LDH je nach Keimzelltumorsubtyp nur bei ca. 30 – 60 %  der Fälle erhöht sind, haben Studien zu miR371 Sensitivitäten von 89 – 96 % und Spezifitäten von über 90 % für Seminome und Nichtseminome gezeigt. Einzig Teratome und nichtinvasive Keimzellneoplasien (GCNIS) können mit dem M371-Test nicht zuverlässig detektiert werden. 

Die Wirksamkeit von therapeutischen Massnahmen kann aufgrund der kurzen Halbwertszeit des Biomarkers (4 – 7 h) schnell überprüft werden. Es konnte gezeigt werden, dass nur 24 h nach einer Orchiektomie die Serumexpression des Biomarkers auf 2.6 % des präoperativen Werts gefallen ist. Diese Ergebnisse unterstützen die Integration des M371-Tests in die klinische Praxis im Bereich Primärdiagnose, Therapiemonitoring und Rezidiverkennung in Ergänzung zu den herkömmlichen Tumormarkern und sonstigen Verfahren. 

Die Bestimmung und Quantifizierung von miR371 erfolgt mit der Methode der Real-Time qPCR (Echtzeit quantitative Polymerase Kettenreaktion). Um eine möglichst hohe Sensitivität zu erlangen, wird der qPCR eine Präamplifikation vorgeschaltet.

Wann kommt M371 zum Einsatz?

Die Diagnostik und Behandlung orientieren sich an den Hodenkrebs-Guidelines der European Association of Urology. Die primäre Diagnostik, beginnend mit Palpation und Ultraschall, soll durch die Bestimmung der Tumormarker AFP, β-hCG und LDH unterstützt werden. Hier kommt der M371Test zum ersten Einsatz. Aufgrund der sehr hohen Sensitivität und Spezifität soll miR371 prä- und postoperativ in Ergänzung zu den herkömmlichen Parametern AFP, β-hCG und LDH bestimmt werden. Einerseits führt der Einsatz des M371-Tests vor der Orchiektomie zu mehr diagnostischer Sicherheit; andererseits erlangen Ärztinnen und Ärzte und Patienten nach der Orchiektomie schneller Gewissheit, ob das gesamte Tumorgewebe  entfernt werden konnte, da miR371 eine deutlich kürzere Halbwertzeit aufweist als die klassischen Serummarker.

Die Vorteile von M371

  • Schnellere Diagnose
  • Geringere Strahlenbelastung*
  • Adäquatere Behandlung
  • Frühere Rezidiverkennung*
Ablauf Hodenkrebsbehandlung

* Studien gestartet

Weitere Informationen

 

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